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Wussten Sie, dass Ihre Waschmaschine, Ihr Trockner, Bügeleisen und Kühl- und Gefrierschrank mit Abstand die größten Energiefresser bei Ihnen Zuhause sind? Fast 60 Prozent Ihres gesamten Stromverbrauchs gehen dafür drauf, gefolgt von 20 Prozent für Fernseher, Smartphone, Laptop & Co. Wenn man bedenkt, dass die Energiepreise innerhalb eines Jahres um mehr als 35 Prozent – für Erdgas gar um fast 84 Prozent – gestiegen sind, liegt auf der Hand, wo man ansetzen kann, um spürbar Energie einzusparen. Denn die kürzlich ausgezahlte Energiepreispauschale wird es definitiv nicht regelmäßig geben.

Doch was konkret kann man tun – auch abseits der üblichen Tipps wie die Heizung beim Lüften abzuschalten? Was ist besonders effektiv? Und welche Maßnahmen sollte man mit Blick aufs Gemeinschaftseigentum als gesamte WEG ins Auge fassen – denn vieles, was dem Energieverbrauch besonders zugutekommt, braucht die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft als Beschluss in der Versammlung. Hier sind unsere Tipps:

1. Verbrauch im Überblick behalten durch smarte Geräte und tracken

Gezielt einsparen kann man nur, wenn man seine Verbräuche so gut wie möglich kennt. Zum Beispiel mit der Hilfe von Apps, in denen man seine Zählerstände erfasst und auswerten lässt. Diagramme zeigen, wie sich der Verbrauch über Wochen, Monate und Jahre entwickelt und wo Einsparpotenziale möglich sind. Außerdem kann man seinen individuellen Stromverbrauch und die Kosten mit den Werten von Durchschnittshaushalten vergleichen.

Gleichzeitig bringt eine smarte Home-Steuerung viele Vorteile. Diese reguliert die Verbräuche individuell anhand Ihrer Gewohnheiten, was ebenfalls zu einer Reduzierung der Verbräuche führt – zum Beispiel dank smarter Steckdosen, die die Stand-by-Funktion Ihrer Elektrogeräte regeln. In Verbindung mit einer Zeitschaltung schalten sich so Fernseher, Drucker oder Kaffeemaschine über Nacht komplett aus. Außerdem entlarven smarte Steckdosen echte Energiefresser in der Wohnung. Über die mit ihnen verbundene Smart Home App kann nachvollzogen werden, welche Geräte besonders viel Strom verbrauchen und eventuell in Zukunft ersetzt werden sollten.

Zusätzlicher Tipp: Energieeffizienz bei neuen Geräten beachten

Toaster, Waschmaschine oder Kühltruhe – achten Sie bei der Anschaffung eines neuen Haushaltsgerätes immer auf die Energieeffizienz. Ein Energielabel auf jedem Gerät zeigt an, wie viel Strom tatsächlich verbraucht wird. Die Farbe Grün steht für einen sehr geringen Verbrauch, während Geräte, die einen gelben, orangenen oder gar roten Bereich anzeigen, sehr viel Strom verbrauchen. Bei Geräten, die zusätzlich Wasser benötigen, also beispielsweise eine Waschmaschine oder Spülmaschine, sollten Sie ebenfalls auf den Wasserverbrauch achten. Außerdem sollten diese Geräte einen Öko-Modus anbieten, der ebenfalls Wasser und Strom einspart.

Wichtig: Auch bei kleineren Geräten sollte man unbedingt auf die Effizienzklassen achten. Sehr günstige Toaster und Wasserkocher verbrauchen oft viel zu viel Strom.

2. Wäsche kalt oder bei 30 Grad waschen

Bei einer Temperatur von 40 Grad verbraucht Ihre Waschmaschine etwa doppelt so viel Strom wie ein 30-Grad-Waschgang. Bei 60 Grad sogar dreimal so viel. Die Gradzahl herunterdrehen hat außerdem enorme Auswirkungen auf den CO2-Fußabdruck. Würde europaweit konsequent „gedrosselt“ werden, könnten gemeinsam jährlich mehr als 3,5 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden.

Viele Waschmaschinen verfügen über einen Kaltwaschgang und sparen damit gar 70 Prozent mehr Strom ein. Und das kann man guten Gewissens für Klima und Geldbeutel in Betracht ziehen. Denn moderne Maschinen waschen die Kleidung auch bei niedrigen Temperaturen hygienisch sauber. Hochwertige, auf die Kaltwäsche ausgelegte Waschmittel tun ein Übriges und bewirken mit speziellen Enzymen, dass Keime und Flecken beseitigt werden. Ein 60-Grad-Waschgang im Monat hält dann auch die Maschine auf Dauer keimfrei.

Auch effektiv:

Je kühler, desto besser gilt übrigens auch im Badezimmer. Wer etwas weniger heiß duscht, verbraucht weniger. Schon eine um fünf Grad niedrigere Temperatur spart 10 Prozent Energie. Ein Sparduschkopf reduziert den Verbrauch zusätzlich spürbar. Auch kaltes Wasser tötet Bakterien beim Händewaschen – hierfür sind nämlich die Seife und die richtige Waschtechnik zuständig.

3. Fenster und Türen abdichten

Der Großteil der Energieverluste einer Wohnung ist – besonders in Bestandsbauten – undichten Fenstern und Fenstertüren geschuldet. Ein Austausch der Fenster muss nicht immer gleich die erste Lösung sein, zumal in der WEG hier immer erst alle Eigentümer zustimmen müssen. Um die Wärme im Raum zu halten, empfiehlt es sich zunächst, Fenster und Türen abzudichten. Entsprechendes Dichtungsband aus Gummi gibt es günstig im Baumarkt. Wer zusätzlich seine Innentüren schließt und mit Zugluftstoppern versieht, verhindert zudem, dass Wärme in wenig geheizte oder gar unbeheizte Räume abzieht.

Tipp: Auch geschlossene Rollläden halten die Wärme im Raum – genauso wie sie im Sommer die Wohnung kühlen.

Fenstertausch nur mit Zustimmung der WEG

Wenn bestehende, funktionstüchtige Fenster gegen modernere ausgetauscht werden sollen, um Energie einzusparen, muss die WEG dies in der Eigentümerversammlung beschließen. Handelt es sich hierbei um eine Erhaltungsmaßname, zahlen grundsätzlich alle Eigentümer gemeinsam gemäß ihrer Miteigentumsanteile dafür. Davon abweichend kann die Eigentümerversammlung aber mit einfacher Mehrheit entscheiden, dass Kosten für die Erhaltung der Fenster immer nur auf die Eigentümer verteilt werden, zu deren Wohnungen die Fenster gehören (§ 16 Abs. 2 WEG-Gesetz). Auch in einer Teilungserklärung kann das so bestimmt sein. Über Rahmenmaterial oder Farbe des Anstrichs entscheidet aber auch in diesem Fall weiterhin die WEG.

4. Smarte Beleuchtung wählen

Wer Geld, Energie und Ressourcen sparen will, sollte in der eigenen Wohnung komplett auf LED-Lampen umstellen. Gute LED-Glühbirnen kosten zwar in der Anschaffung etwas mehr, verbrauchen aber 90 % weniger Energie als die klassischen Glühlampen. Sie können bis zu 22 Jahre leuchten – man wechselt deutlich weniger und vermeidet Abfall. Jetzt, vor dem Winter, wird sich der Austausch definitiv lohnen.

So viel sparen Sie konkret: Mit diesem Rechner können Sie genau berechnen, wie viel Sie mit einer Umstellung auf LED sparen.

Wann immer Sie können, schalten Sie zudem das Licht aus. Vor allem in den Räumen, in denen Sie sich gerade nicht aufhalten oder auch, wenn Sie nur mal kurz zum Bäcker um die Ecke gehen. Auch hier eröffnet eine Umstellung auf smarte Beleuchtung große Einsparpotenziale. Zum Beispiel dank der Möglichkeit, die Beleuchtung individuell zu steuern und zu dimmen. Schließlich braucht man nicht immer die volle Beleuchtung – bei einem entspannten Fernsehabend zum Beispiel ist ein gedimmtes Licht doch viel gemütlicher als die grelle Deckenleuchte und gleichzeitig effizienter. Mit der passenden Smart Home App hat man zudem auch von unterwegs die Möglichkeit, Smart Lights ein- und auszuschalten, sollte man zum Beispiel vergessen haben, das Licht im Bad auszumachen. Außerdem können einzelne Leuchten – zum Beispiel Außenlichter – getimet werden.

Eine Umstellung auf LED-Leuchten macht aufgrund der vielen Vorteile auch für die Gemeinschaftsflächen Sinn. Lassen Sie das Thema auf die Tagesordnungs-Liste für die nächste Eigentümerversammlung setzen.

Toni AltindagogluGeschäftsführer PANDION SERVICE

5. Dämmung optimieren und ausbauen

Wer die Heizkosten deutlich senken will, sollte gemeinsam mit der gesamten Eigentümergemeinschaft über eine energetische Sanierung nachdenken. Die Dämmung der Fassade spielt dabei eine zentrale Rolle, denn gerade hier entstehen enorme Wärmeverluste. Zusätzlich sollte hierbei nicht nur über die Außenwände sondern auch über eine verbesserte Dämmung des Daches bzw. der obersten Geschossdecke und der Kellerdecke nachgedacht werden.

Hier empfiehlt es sich, vorab ein Gutachten durch einen unabhängigen Energieberater einzuholen. Er analysiert das Gebäude und berät zu den individuell notwendigen Maßnahmen. Je besser die einzelnen Dämm-Maßnahmen – auch in Kombination mit der Heizungsanlage – aufeinander abgestimmt sind, desto höher der Spar-Effekt am Ende.

Hinweis

Wer entsprechende Verbesserungen vornimmt, kann auch seine Effizienzklasse auf dem Energieausweis erhöhen. Das bringt auch Vorteile in Vermietung und Verkauf.

6. Die Heizungsanlage in der WEG erneuern oder optimieren

Mit Blick auf die rasante Verteuerung des Heizens mit fossilen Brennstoffen macht es Sinn, sich als WEG nach energieeffizienten Heizmöglichkeiten umzusehen und eventuell umzurüsten oder zu -stellen. Ob Wärmepumpe eventuell in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage, Pelletsheizung, Fernwärme, Hybridheizung mit Solarthermie – Möglichkeiten gibt es viele. Welches Heizsystem konkret für eine WEG geeignet ist, hängt vom Gebäude und den baulichen Gegebenheiten ab. Ebenso spielt die Kosten-Nutzen-Effizienz eine Rolle.

Wichtig: Wer die Heizungsanlage oder wie oben auch die Dämmung erneuert, nimmt eine bauliche Veränderung vor – es sei denn, die alte Anlage war beschädigt bzw. funktionsuntüchtig. Hier ist auf jeden Fall ein Mehrheitsbeschluss der WEG notwendig.

Effizienter kann es aber auch zunächst einmal sein, die bestehende Heizungsanlage zu optimieren. Je nach Alter der Anlage ist eine Generalinspektion die Basis dafür. Diese sollte spätestens nach 15 Jahren durch einen Fachbetrieb übernommen werden. Viele Heizungen arbeiten nicht mehr effizient und verursachen dadurch unnötig hohe Heizkosten. Vor allem alte Heizungspumpen und -kessel sind echte Strom- und Kostenfresser und sollten durch hocheffiziente moderne Module ersetzt werden. Auch die Heiztechnik hat sich weiterentwickelt und bietet gerade im Einbinden von erneuerbarer Energie besondere Möglichkeiten Heizkosten zu sparen und mehr für den Klimaschutz zu tun.

Als Verwalter haben wir die Wartungsintervalle der Heizungsanlagen in den von uns verwalteten Gebäuden im Blick. Gerne beraten wir Sie als WEG auch im Hinblick auf Optimierungspotenziale und holen Angebote für die Entscheidungsfindung ein.

Toni AltindagogluGeschäftsführer PANDION SERVICE

Durch hydraulischen Abgleich optimieren

Heizkosten lassen sich auch durch einen hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage sparen. Der beauftragte Fachbetrieb ermittelt hierbei die benötigte Wärme für jeden Raum und stellt die Thermostate entsprechend ein. So wird die Heizwärme effizient im gesamten Gebäude verteilt. Damit der hydraulische Abgleich durchgeführt werden kann, müssen voreinstellbare Thermostatventile an den Heizkörpern/Fußbodenheizungen vorhanden sein bzw. eingebaut werden. Ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage gilt in der Regel als Erhaltungsmaßnahme. Demnach müssen alle Wohnungseigentümer die Kosten gemäß ihrer Miteigentumsanteile tragen.

Seit dem 1.10.2022 ist der hydraulische Abgleich für alle Wohngebäude ab sechs Einheiten gesetzlich verpflichtend.

Übrigens: Die Bundesregierung hat kürzlich beschlossen, dass ab 2024 jede Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Hier finden Sie einen Überblick über die Beschlüsse und die Konsequenzen für Immobilieneigentümer.

7. Raumtemperatur um einen Grad senken

Wie bei der Waschmaschine zählt auch bei der allgemeinen Raumtemperatur jeder einzelne Grad. Wenn Sie Ihre Raumtemperatur konsequent und in jedem Raum um einen Grad absenken, merken Sie selbst kaum einen Unterschied, sparen aber schon bis zu sechs Prozent Energie ein. Das macht sich aufs Jahr gesehen kostenseitig deutlich bemerkbar.

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